Eigentlich zielt Terrorismus immer auf Medienaufmerksamkeit ab. Anschläge werden medienwirksam nach den Regeln des Nachrichtenwerts inszeniert, denn Terrorist*innen wollen nicht nur Opfer verletzen, sondern auch ein Publikum einschüchtern. Die Terrorgruppe, die im größten Prozess seit der Wiedervereinigung Deutschlands belangt wurde, hat sich allerdings erst Jahre nach ihrem letzten Mordanschlag dazu bekannt. Damit entzog sich der sogenannte „Nationalsozialistische Untergrund“ der Medienlogik rund um Terrorberichterstattung. Stattdessen verfolgten sowohl die Sicherheitsbehörden als auch die Medien vor allem Narrative der organisierten Kriminalität oder verdächtigten Angehörige und Opfer der Anschläge.
Read more „Was Anschläge erzählen – Terrorismus als Kommunikation“